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Aufmerksamkeit im mobilen Kontext

Verändert sich unsere Aufmerksamkeit, wenn wir unterwegs sind? Forscher vom Helsinki Institut for Information Technologie sind dieser Frage auf den Grund gegangen. Insgesamt 28 Probanden wurden in einem Parcours durch ruhige und belebte Straßen, Rolltreppen und U-Bahnen, Cafeterias und zum Vergleich einem ruhigen Untersuchungslabor geschickt. Sie bekamen dabei verschiedene Aufgaben mit dem Browser des Smartphones zu Bearbeitung. Dabei wurde immer ihre Blickrichtungen beobachtet.

Ergebnis: Im mobilen Kontext ist die Dauer der Konzentration auf eine Aufgabe durchschnittlich deutlich kleiner. Die Probanden richten ihre Aufmerksamkeit immer wieder weg von der aktuellen Aufgabe hin auf die Umgebung, sei es, um zu prüfen, ob die Bahn hält, oder wer sich in der Cafeteria neben sie gesetzt hat.

Balkendiagram zur Aufmerksamkeitsspanne in mobilen Kontexten

Diese Reduktion der Aufmerksamkeitsspanne hat nicht direkt mit dem Handy zu tun, den in der Laborsituation konzentrierten sich die Probanden sehr wohl länger auf den Handybildschirm. Grund ist offenbar unser immer mobiler werdendes, immer mehr Reizen ausgeliefertes Leben.

Wer die Menschen in diesem modernen Leben unterstützen will, muss die Tatsache der reduzierten Aufmerksamkeit einbeziehen.

Für uns als Entwickler von Lernsoftware bedeutet dies wesentlich höhere Anforderungen als bei klassischer PC-Software oder auch bei Büchern.

Lernstoff

Gute Strukturierung des Lernstoffes zahlt sich im mobilen Kontext besonders aus. Ebenso lohnt sich meistens eine Überarbeitung der Texte: Aufgaben aufteilen, passive Sätze aktiv schreiben, vermeintliches Fachvokabular hinterfragen, und in deutschen Texten besonders die Substantivierungen auflösen.

Software

Software für mobile Geräte benötigt eine klare Navigation. Die Software sollte sich auf die wesentlichen “Use Cases” beschränken, die sogenannte Featuritis kann man sich auf dem Handy nicht leisten.

Die Rückmeldungen an die Benutzer sollen schnell und deutlich erfolgen. Aufgrund der beschränkten Resourcen ist hier ist auch das Können der Programmierer gefragt.

Quellen

Anntti Oulasvirta: Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterThe Fragmentation of Attention in Mobile Interaction, and What to Do with it. Interactions XII.6 (Online leider nicht frei verfügbar)

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